Optische 3D-Scanner gewinnen in der qualitätsgesicherten und automatisierten Bauteilfertigung zunehmend an Bedeutung. Bei spiegelnden, dunklen oder transparenten Oberflächen stoßen diese Systeme jedoch schnell an ihre Grenzen. Die Mattierung heikler Prüflinge stellt eine wirkungsvolle Methode dar, um zeitweise optimale Messbedingungen zu schaffen. Kreide- oder Pigmentmittel sind aufgrund ihrer starken Kontaminationswirkung nicht akzeptabel. Flüchtige Alternativen sind meist nur in Spraydosen erhältlich oder basieren auf Gemischen mit hochentzündlichen Lösemitteln.
Auf Basis der flüchtigen Kohlenwasserstoffe Camphen und Adamantan sowie gesundheitlich unbedenklicher Lösemittel wurde eine prozesskonforme Sprühtechnik entwickelt, die sich für den Einsatz in der automatisierten Serienfertigung eignet. Die reversible Mattierung empfindlicher Werkstücke erfolgt dabei pneumatisch – wahlweise mit oder ohne Erwärmung.
Beim lösemittelfreien Sprühen aus der temperierten Schmelze entstehen matt-weiße Messschichten, die sich nach dem Messvorgang schnell wieder rückstandsfrei auflösen. Wird das Material hingegen aus einer „kalten“ Lösung appliziert, bilden sich ebenfalls weiße Überzüge, die eine längere Verweildauer auf der Oberfläche aufweisen.
Nach der Sublimation bleibt die ursprüngliche Oberfläche vollständig erhalten.
Ein entwickeltes Prozessmodul (Demonstrator) ermöglicht die gezielte Oberflächenaufbereitung und das anschließende optische Scannen innerhalb einer Roboterzelle. Die applizierte Mattierung sorgt während der gesamten Messdauer für eine optimale Scanqualität der Bauteile.